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A review by bumblemee
Südlich vom Ende der Welt: Wo die Nacht vier Monate dauert und ein warmer Tag minus 50 Grad hat – Mein Jahr in der Antarktis by Carmen Possnig
adventurous
informative
inspiring
medium-paced
5.0
Als Person, die sehr ungern nicht fiktionale Bücher liest, muss ich sagen, dass ich mehr als begeistert war. An dieses habe ich mich aufgrund von Interesse am Thema herangetraut und wurde nicht enttäuscht.
In diesem Buch durchlebt man mit der Autorin ihr Jahr in der Antarktis, angefangen mit der Ausschreibung für die Stelle, über Bewerbungsprozess, Training, Mission und das Ende dieser Mission.
Ich persönlich war fasziniert und habe viel dazugelernt.
Der Schreibstil hat mich direkt mitgenommen und in eine Welt von ewigem Eis transportiert, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte, selbst auf einem Sofa in der Forschungsstation Concordia zu sitzen, während draußen monatelange Nacht herrscht. Dieses Gefühl, wie es ist, mit nur 13 Menschen einen Winter in der Antarktis zu verbringen, ohne die Möglichkeit, evakuiert zu werden, ist bei mir wirklich angekommen. Die Schönheit, aber auch Reizärme des Kontinents, Probleme mit der Crew, Isolation und extreme Lebensbedingungen, all das wird sehr eindrücklich beschrieben. Die Autorin, die als Forschungsärztin von der ESA beauftragt wurde, erklärt natürlich auch, welche Forschung sie betreibt, wie diese funktioniert und warum sie nützlich ist. Ziemlich spannend, allerdings ist wichtig zu wissen: Das ist nicht der Hauptinhalt des Buchs. Wenn Lesende sich wünschen, sehr detaillierte Beschreibungen der Forschung zu erhalten, ist dies das falsche Buch. Vielmehr geht es um den Alltag aud der Station und die Besondernheiten, die es dort zu berücksichtigen gilt. Wie zum Beispiel das Wasser recyclet wird, die Festivitäten zur Sonnenwende oder, was im Fall eines Notfalls getan werden müsste, da es im Winter nicht möglich ist, ein Flugzeug bei Concordia zu landen und die Bewohnenden zu evakuieren. Hierbei lernt man einige interessante Details, die man im eigenen Leben nicht wissen muss, die aber wahnsinnig spannend sind. Ich jedenfalls habe all diese kleinen neuen Informationen absorbiert wie ein Schwamm und habe das Gefühl, jetzt von vorne bis hinten, mit allen menschlichen Höhen und Tiefen, einen Einblick in ein Erlebnis bekommen zu haben, das nur die wenigsten jemals persönlich erleben.
Die Autorin erzählt immer verständlich, auch wenn es kompliziert wird, und außerdem oft mit einem leichten Humor, der mich oft hat Schmunzeln lassen, egal, wie viele auch negative Erlebnisse es in dieser Zeit gegeben haben muss.
Auch den Rest der Crew lernt man kennen, mache mehr, manche weniger. Hier hätte ich mir teilweise ein paar genauere (wenn auch anonymisierte) Erzählungen von Vorfällen gewünscht, die zu Uneinigkeiten innerhalb der Crew geführt haben - einfach, um einschätzen zu können, wie wenig vorfallen muss, um in einer solchen Ausnahmesituation wie einer Überwinterung zu einem Streit zu führen. Ansonsten hatte ich am Ende des Buchs das Gefühl, ein paar Crewmitglieder geradezu ins Herz geschlossen zu haben nach all den Anekdoten, die mir über sie mitgeteilt wurden. Generell erzählt die Autorin immer wieder kleine Geschichten aus dem alltäglichen Antarktis-Leben, die dieses sehr anschaulich werden lassen.
Zusammenfassend würde ich sagen: Ich selbst fand das Buch großartig und würde es an Menschen empfehlen, die sich einfach dafür interessieren, wie es ist, in der Antarktis zu überwintern und wie eine solche Mission abläuft. Nicht romantisiert, sondern ehrlich und eindrucksvoll. Wie gesagt, wen ausschließlich die Forshcung interessiert, der*die ist mit diesem Buch nicht gut beraten.
Einziges Manko: Wenn ich eine Strichliste geführt hätte, wie oft auf den geringen Sauerstoffgehalt der Luft hingewiesen wurde, dann wäre diese Strichliste länger als sie sein müsste.
In diesem Buch durchlebt man mit der Autorin ihr Jahr in der Antarktis, angefangen mit der Ausschreibung für die Stelle, über Bewerbungsprozess, Training, Mission und das Ende dieser Mission.
Ich persönlich war fasziniert und habe viel dazugelernt.
Der Schreibstil hat mich direkt mitgenommen und in eine Welt von ewigem Eis transportiert, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte, selbst auf einem Sofa in der Forschungsstation Concordia zu sitzen, während draußen monatelange Nacht herrscht. Dieses Gefühl, wie es ist, mit nur 13 Menschen einen Winter in der Antarktis zu verbringen, ohne die Möglichkeit, evakuiert zu werden, ist bei mir wirklich angekommen. Die Schönheit, aber auch Reizärme des Kontinents, Probleme mit der Crew, Isolation und extreme Lebensbedingungen, all das wird sehr eindrücklich beschrieben. Die Autorin, die als Forschungsärztin von der ESA beauftragt wurde, erklärt natürlich auch, welche Forschung sie betreibt, wie diese funktioniert und warum sie nützlich ist. Ziemlich spannend, allerdings ist wichtig zu wissen: Das ist nicht der Hauptinhalt des Buchs. Wenn Lesende sich wünschen, sehr detaillierte Beschreibungen der Forschung zu erhalten, ist dies das falsche Buch. Vielmehr geht es um den Alltag aud der Station und die Besondernheiten, die es dort zu berücksichtigen gilt. Wie zum Beispiel das Wasser recyclet wird, die Festivitäten zur Sonnenwende oder, was im Fall eines Notfalls getan werden müsste, da es im Winter nicht möglich ist, ein Flugzeug bei Concordia zu landen und die Bewohnenden zu evakuieren. Hierbei lernt man einige interessante Details, die man im eigenen Leben nicht wissen muss, die aber wahnsinnig spannend sind. Ich jedenfalls habe all diese kleinen neuen Informationen absorbiert wie ein Schwamm und habe das Gefühl, jetzt von vorne bis hinten, mit allen menschlichen Höhen und Tiefen, einen Einblick in ein Erlebnis bekommen zu haben, das nur die wenigsten jemals persönlich erleben.
Die Autorin erzählt immer verständlich, auch wenn es kompliziert wird, und außerdem oft mit einem leichten Humor, der mich oft hat Schmunzeln lassen, egal, wie viele auch negative Erlebnisse es in dieser Zeit gegeben haben muss.
Auch den Rest der Crew lernt man kennen, mache mehr, manche weniger. Hier hätte ich mir teilweise ein paar genauere (wenn auch anonymisierte) Erzählungen von Vorfällen gewünscht, die zu Uneinigkeiten innerhalb der Crew geführt haben - einfach, um einschätzen zu können, wie wenig vorfallen muss, um in einer solchen Ausnahmesituation wie einer Überwinterung zu einem Streit zu führen. Ansonsten hatte ich am Ende des Buchs das Gefühl, ein paar Crewmitglieder geradezu ins Herz geschlossen zu haben nach all den Anekdoten, die mir über sie mitgeteilt wurden. Generell erzählt die Autorin immer wieder kleine Geschichten aus dem alltäglichen Antarktis-Leben, die dieses sehr anschaulich werden lassen.
Zusammenfassend würde ich sagen: Ich selbst fand das Buch großartig und würde es an Menschen empfehlen, die sich einfach dafür interessieren, wie es ist, in der Antarktis zu überwintern und wie eine solche Mission abläuft. Nicht romantisiert, sondern ehrlich und eindrucksvoll. Wie gesagt, wen ausschließlich die Forshcung interessiert, der*die ist mit diesem Buch nicht gut beraten.
Einziges Manko: Wenn ich eine Strichliste geführt hätte, wie oft auf den geringen Sauerstoffgehalt der Luft hingewiesen wurde, dann wäre diese Strichliste länger als sie sein müsste.
Minor: Sexual harassment