A review by bumblemee
Shelter by Ursula Poznanski

adventurous mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? No

3.5

War solide. Das Thema generell finde ich sehr spannend und es ist wichtig, es auch in fiktiven Medien anzugehen und anschaulich zu machen, wie es sein kann, dass es kaum möglich ist, Verschwörungsglaubende vom Gegenteil zu überzeugen.
Benni empfand ich als angenehmen Protagonisten, manchmal hätte ich ihm allerdings wirklich gern argumentative Untersützung angeboten, v.a. in Auseinandersetzung mit einem bestimmten anderen Charakter
Liv
.
Wie so oft baut Poznanski effektiv Stimmung auf, immer wieder gut. Die Auflösung empfand ich dieses Mal zwar als spannend mit coolen Szenen und Momenten, allerdings etwas weird. Also irgendwie einfach nicht wie die best mögliche Auflösung
Irgendwie konnte ich mir schlecht vorstellen, dass Felix gleichzeitig so wütend über Verschwärungstheorie-Verbreiter*innen sein kann und diesen Weg dann trotzdem wählt und aktiv hineinspielt, um sich zu retten. Ja klar ist ihm das das Wichtigste, aber irgendwie hab ich das Gefühl, das hätte man vielleicht auch anders lösen können. Na ja.
Und ich weiß auch nicht, ob es tatsächlich so wäre, dass sich die Verschwörungstheorie, nachdem sie sich weltweit angefangen hat auszubreiten, aufgelöst werden und dann verschwinden kann.


Aus Sicht einer Person mit psychologischem Wissen möchte ich noch kurz über etwas ranten, das der Geschichte keinen Abbruch tut, mich aber sauer gemacht hat:
Warum sind Psycholog*innen/Psychotherapeut*innen oder in diesem Fall eine Psychologiestudentin so oft so unfassbar scheiße??? Liv ist die Hölle. Und ich weiß nicht, wie sie auf die Idee kommt, das könnte eine gute Bachelorarbeit sein. Hat die nie irgendwas über ethisches Vorgehen gelernt??? Kein*e Professor*in, der*die irgendwie vertrauenswürdig ist, würde eine solche Arbeit genehmigen. The fuck. Also ja, das hier ist ein Jugendbuch und in dem Rahmen ist es in Ordnung, für die Dramatik so eine Geschichte zu erzählen, aber das ist halt absolut unrealistisch. Und außerdem würde sie auch kein Experiment durchführen, wie es im Buch bezeichnet wird, weil es nicht unter streng kontrollierten Bedingungen stattfindet und es gibt noch nicht einmal eine Kontrollgruppe. ... Mir ist bewusst, dass das eine Winzigkeit ist, aber mich nervt manchmal, dass die wenigsten Menschen wissen, was ein Experiment eigentlich im wissenschaftlichen Sinne ist. (V.a. weil es so oft als Deckmantel für irgendwelche scheiß Aktionen von YouTuber*innen missbraucht wurde.)

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