A review by timefliesaway
Der Fuchs von Aramir: Ein mitreißendes Fantasyabenteuer von Bestsellerautorin Katja Brandis für alle Fans von magischen Tierwesen und Feen ab 12 Jahren. Mit Farbschnitt in der 1. Auflage by Katja Brandis

adventurous emotional lighthearted mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? It's complicated
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.75

Hui, durch dieses Buch durchzukommen, hat doch länger gedauert als ich wollte. (Was aber auch an meiner generellen Leseflaute liegt.) 
Dabei war es gar nicht mal so schlecht – nur gab es immer wieder Tropes, die ich gar nicht mag, die sich teils auch in Längen gezogen haben und mir die Leselust nahmen. 
 
Zum Beispiel die Romance. Hetero-Romantasy ist keine positive Überraschung für mich, schon gar nicht, wenn ein Liebeseck mit drin ist. 
Wenigstens war es nicht ganz Teil der Hauptstory, die Charaktere hatten oft Wichtigeres zu tun, besonders weil es die ganze Zeit um Leben und Tod ging. Und das "gewinnende" Paar war auf derselben Ebene, ohne, dass ich ständig Gechlechterrollen zugeworfen bekam (naja, die gab's zwar auch, aber zumindest nicht in der Liebesbeziehung an sich), was durchaus ein Pluspunkt in Heteroliebesgeschichten ist. 
Trotzdem haben mich die innere Monologe der beiden sehr genervt. "Er/Sie ist mein/e beste/r Freund/in, ich darf mich nicht in ihn/sie verlieben!" Ein- oder zweimal wäre das okay gewesen, aber für 400 Seiten in jedem Kapitel doch zu viel. Besonders weil dieser Monolog keinen Sinn macht und absolut unnötig ist. 
Was mir das Shipping aber wirklich verdorben hat, war der Moment relativ am Ende:
Einer der Phönixe ist gestorben und ausgerechnet in DIESEM Moment müssen sich die beiden küssen??? Wie respektlos kann man sein?
 
 
Die drei Charaktere des Liebesecks waren an für sich nette Personen. Ich mochte auch die beginnende Freundschaft zwischen Rouka und der anderen Frau vom Liebeseck, zu schade, dass sie nicht mehr Szenen miteinander hatten.  
 
Aramir, die Welt, gefällt mir sehr. Ich mag die Anderwesen und es war interessant, wie diese mit bestimmten Clans in Verbindung standen. (Vielleicht schau ich mal bei den 3 Büchern, die Katja in der Danksagung erwähnt hat, vorbei.) 
Wenn auch etwas viel auf einmal – ich weiß immer noch nicht, wie die Eisenfresser aussehen oder welcher Clan mit welchem Anderwesen verbunden ist. Wenigstens sind ein paar am Anfang in einem Mini-Glossar aufgelistet. 
 
Auch bin ich für die kleine Repräsentation im Hintergrund dankbar – ein blindes Kind, das Teil der Freundesgruppe von Devan ist, und ein schwuler Charakter, der zwar viel zu kurz vorkam, als dass ich mich an ihn erinnere, aber zumindest wurde es (ohne Brei oder Abneigung) erwähnt, was den Anschein erweckt, dass Aramir offen gegenüber Queers ist.  
 
Der Schreibstil ist schön flüssig mit abwechslungsreichen Wörtern und der Humor immer wieder meinen Geschmack treffend (besonders Shoynas), was perfekt zu Jugend-Fantasy passt. Jetzt seh ich auch mal, warum die Autorin so bekannt ist (– ja, war mein erstes Buch von ihr). 
 
Leider hat das nicht für den 4. Stern gereicht, die negativen Punkte wiegen doch zu sehr nach unten. Ich kann's aber trotzdem empfehlen, gerade, wenn du Fan von Hetero-Liebesecken bist und dich der oben erwähnte Monolog nicht stört. 
 
-29.07.24 
 
Lieben Dank an den Arena Verlag für ein Reziexemplar (und auch meinen ersten Farbschnitt im Regal). 
Die Meinung ist meine eigene und wurde davon nicht beeinflusst.